38C3

Sebastian Birnbach

10. Januar 2025

Alle Jahre wieder: der Kongress des CCC

CCC steht, unter Anderem, für den Hamburger Chaos Computer Club. Jedes Jahr zwischen Weihnachten und Silvester veranstaltet der einen Kongress mit Vorträgen zu Themen unserer sozialen und technisierten Welt. Weil 2024 der 38. Kongress stattfand und CCC als C3 abgekürzt werden kann, spricht man eben vom 38C3.

Der Kongress ist jedes Jahr wieder höchst sehenswert, vorausgesetzt, man hat zu dieser Zeit gerade nichts anderes vor, beispielsweise sich zu entspannen oder Zeit mit der Familie zu verbringen. Wer nicht kommen kann, darf sich die Vorträge im Video Stream anschauen, manche sogar live.

Traditionell sind Beiträge dabei, die aufzeigen, wie es jemandem gelungen ist, ein Gerät seinem Willen zu beugen, wie das eher nicht vorgesehen war oder wie unsicher bestimmte große oder wichtige Systeme sind. Das sind Vorträge, der es immer wieder in die etablierteren Medien schaffen, von Heise über Spiegel bis zur Tagesschau, aktuell etwa die Kritik an der Datensicherheit der elektronischen Patientenakte ePA.

Es gibt aber auch jede Menge nicht weniger interessanter Vorträge, die man woanders nicht so leicht findet.

Dieses Jahr hat mich der Vortrag Self Models of Loving Grace von Joscha Bach am meisten beeindruckt. Unbedingte Anschauempfehlung. Lassen Sie sich vom T-Shirt oder der englischen Aussprache des Dozenten nicht trügen: hier geht es inhaltlich tief runter und die Informationen kommen dicht an dicht.

Der Vortragende widmet sich Fragen zum Bewusstsein (consiciousness), beispielsweise was das eigentlich ist, ob eine Maschine das haben kann und woran man das merken würde. Für die etablierte philosophische Debatte sind das ganz neue Töne, denn es geht weniger darum, ein Gedankenkonstrukt theoretisch zu bewerten, sondern bestehende Vorstellungen und Erkenntnisse mit praktischen Ergebnissen abzugleichen. Beispielsweise ist ein Verhalten eines LLM nicht gut wegzudiskutieren – muss aber dringend interpretiert werden. Dazu braucht es eben nicht nur klassische Geisteswissenschaftler, sondern auch Menschen, die die aktuelle Technik tiefgreifend verstehen und auch darlegen können1.

Wenn Sie also irgendwie die Zeit dazu finden, sehen Sie sich den Vortrag an, es lohnt sich! Sie haben erst mal Zeit bis zum 39C3, zwischen Weihnachten und Silvester 2025. Diesen Termin kann man sich auch ruhig schon im Kalender anstreichen, dann gibt es neue Vorträge.

  1. Ein Informatiker und Patentanwalt käme natürlich auch in Frage 🙂 ↩︎

Mehr News vom Zweibrücken-IP Blog

Immer auf dem aktuellen Stand bleiben: Hier finden Sie alle News aus dem Hause Zweibrücken IP. Von aktuellen Bewegungen im Patentrecht, über kanzlei-interne Neuigkeiten, hinzu Kommentaren.

Zum Blog